TCU DSG7 DQ200

DSG 7 DQ200 (0AM) - Getriebesteuergeräte
DSG 7 DQ200 (0AM)

Getriebesteuergeräte

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Nach dem Erfolg des DSG6 war ein Nachfolger unvermeidlich. Allerdings kann man ein DSG7-Getriebe nicht wirklich als Nachfolger bezeichnen. Diese neuere DSG-Version verwendet nämlich eine Trockenkupplung und wartet deshalb unter anderem mit etwas weniger Drehmoment auf als ihr Vorgänger. Warum hat sich die Volkswagen AG dennoch dafür entschieden? Diese Frage lässt sich vor allem mit dem Gewicht und dem Widerstand beantworten. In Bezug auf Umwelt und Kraftstoffverbrauch ist das DSG7 also die bessere Option - zumindest solange man nicht allzu viel Drehmoment benötigt.

Probleme und Fehlercodes

icon-fault-codesBekannte Probleme

  • Die Schaltanzeige (“PRNDS”) auf dem Armaturenbrett blinkt
  • Das Getriebe schaltet nicht
  • Kurzschluss: 30 A Sicherung geschmolzen
  • Leckage und/oder Druckverlust

icon-check-markÜberholung möglich

OBD II VAG Beschreibung
P0562 VAG Systemspannung, Spannung zu niedrig
16946 17099 Sensor / Druckschalter Getriebeöldruck A, unwahrscheinliches Signal
P0841 17225 Steuermodul defekt
P1604 18012 Hydraulikpumpensystem, Versorgungsspannung zu niedrig
P177F - Hydraulikpumpensystem, Überlastschutz
P17BF - Funktionseinschränkung durch Druckabfall
P1895 18303 Funktionseinschränkung durch Druckmangel
P189C - Keine Kommunikation mit dem TCM

icon-magnifierÜberholung eventuell möglich (zusätzliche Diagnose erforderlich)

OBD II VAG Beschreibung
P173A - Positionssensor 1 für Wälschalter, unwahrscheinliches Signal
P173B - Positionssensor 2 für Wählschalter, unwahrscheinliches Signal
P173C - Positionssensor 3 für Wählschalter, unwahrscheinliches Signal
P173D - Positionssensor 4 für Wählschalter, unwahrscheinliches Signal

Prüfen Sie die Positionssensoren und die entsprechenden Magnete auf Verunreinigungen durch Metallpartikel. Bei einer Verschmutzung ist das Getriebe gründlich auf mechanischen Verschleiß/Beschädigungen zu prüfen. Reinigen Sie dann den Sensor und prüfen Sie, ob der Fehlercode weiterhin vorhanden ist. In diesem Fall ist anzunehmen, dass die Getriebesteuergerät defekt ist und überholt werden muss.

icon-check-markÜberholung nicht möglich

OBD II VAG Beschreibung
P072A - Neutral nicht wählbar
P072B - Rückwärtsgang nicht wählbar
P072C - 1. Gang nicht wählbar
P072D - 2. Gang nicht wählbar
P072E - 3. Gang nicht wählbar
P072F - 4. Gang nicht wählbar
P073A - 5. Gang nicht wählbar
P073B - 6. Gang nicht wählbar
P073C - 7. Gang nicht wählbar

Die oben genannten Fehlercodes erscheinen in der Regel nach dem Einbau der Mechatronik. Diese Fehlercodes zeigen in diesem Fall an, dass ein oder mehrere Schaltbolzen nicht richtig in den Getriebeschaltgabeln montiert sind. In “Der Einbau der Mechatronik” geben wir Tipps, wie man diese Situation vermeiden kann.

Allgemeine Funktion DSG 7

Das DSG7-Getriebe ist ein automatisches Doppelkupplungsgetriebe. DSG steht für “Direktschaltgetriebe” oder “Direct-Shift Gearbox”, die 7 bedeutet, dass es sieben Vorwärtsgänge gibt. Für dieses Getriebe wird auch die Bezeichnung „DQ200“ verwendet, wobei das Q (Quermotor) angibt, dass dieses Getriebe für quer eingebaute Motoren verwendet wird.

Mechanisch gesehen kann das DSG7-Getriebe als Schaltgetriebe mit zwei Trockenscheibenkupplungen, zwei Eingangs-(Primär-)Achsen und drei Ausgangs-(Sekundär-)Achsen beschrieben werden. Eine elektronisch geregelte Hydrauliksteuerung (Mechatronik) sorgt dafür, dass das Getriebe vollautomatisch arbeiten kann. Optional kann eine zusätzliche manuelle Schaltoption gewählt werden (Tiptronic).

Automatikgetriebe

Ein Zweimassenschwungrad verbindet die Kurbelwelle des Motors mit der Antriebsplatte, die sich in einer Linie mit der Kurbelwelle dreht. Zwei Trockenkupplungen auf beiden Seiten der Antriebsplatte drehen sich unabhängig voneinander um die gleiche Achse und treiben ihre eigene Eingangswelle über eine “Keilwelle” an. Eingangswelle 1 dreht sich in der hohlen Eingangswelle 2. Auf der Eingangswelle 1 befinden sich die Zahnräder für den 1., 3., 5. und 7. Gang. Die Zahnräder für den 2., 4., 6. und den Rückwärtsgang befinden sich auf der Eingangswelle 2.

Von Eingangswelle 1 werden die Zahnräder für den 1. und 3. Gang auf der ersten Ausgangswelle und die Zahnräder für den 5. und 7. Gang auf der zweiten Ausgangswelle angetrieben. Von Eingangswelle 2 werden die Zahnräder für den 2. und 4. Gang auf der ersten Ausgangswelle und die Zahnräder für den 6. Gang und den Rückwärts- DSG7 - DQ200 Motordrehmomenteingriff Überlappung/Drehmomentübernahme Zeit Drehmoment Verbindende Kupplung Trennende Kupplung Allgemeine Funktion gang auf der zweiten Ausgangswelle angetrieben. Zwischenrad R1 auf der zweiten Ausgangswelle treibt über das Zwischenrad R2 die dritte Ausgangswelle für den Rückwärtsgang an. Alle drei Ausgangswellen treiben das Differentialgetriebe an.

Da sich die Zahnräder für den 1., 3., 5. und 7. Gang auf der Eingangswelle 1 und die Zahnräder für den 2., 4. und 6. Gang auf der Eingangswelle 2 befinden, wird beim Schalten in einen anderen Gang von der einen auf die andere Eingangswelle umgeschaltet.

Der nächste Gang ist dabei bereits auf der entsprechenden Ausgangs-(Haupt-)welle eingelegt. Bei dem Schaltvorgang wird die Kupplung an der Eingangswelle des “alten” Gangs in einer fließenden Bewegung ausgerückt, und die Kupplung an der Eingangswelle des “neuen” Gangs wird, ebenfalls fließend, eingerückt. Es gibt also eine Überlappung im Antrieb durch die beiden Gänge. Ferner wird beim Hochschalten das Motordrehmoment leicht abgesenkt, während es beim Zurückschalten leicht erhöht wird. Alles in allem ist damit ein schneller und sanfter Schaltvorgang ohne spürbare Unterbrechung des Antriebs gewährleistet.

Die Mechatronik im Detail

Actuator Function
N433 Schaltventil zum Schalten des 1. und 3. Gangs
N434 Schaltventil zum Schalten des 5. und 7. Gangs
N435 Druckregelventil für Kupplung K1
N436 Druckregelventil für Systemdruck in Getriebehälfte 1
N437 Schaltventil zum Schalten des 2. und 4. Gangs
N438 Schaltventil zum Schalten des 6. Gangs und des Rückwärtsgangs
N439 Druckregelventil für Kupplung K2
N440 Druckregelventil für Systemdruck in Getriebehälfte 2
V401 Motor-Hydraulikpumpe

Das Schalten, Ein- und Auskuppeln wird von der zentralen Getriebesteuerung, der Mechatronik (J743), gesteuert. Diese besteht aus einem elektronischen Steuergerät und einer elektrohydraulischen Steuereinheit. Die Mechatronik ist am Getriebe befestigt und hat einen eigenen Ölkreislauf, unabhängig vom eigentlichen Getriebe. Das bedeutet, dass der hydraulische Teil des DSG7 DQ200 über eine eigene Ölpumpe, Ventile und Zylinder verfügt. Diese Zylinder sind direkt mit den Schaltpulten und den Kupplungshebeln verbunden.

Das elektrohydraulische Steuergerät beinhaltet eine elektrisch angetriebene Hydraulikpumpe V401 und einen Öldruckspeicher, die zusammen dafür sorgen, dass der Systemdruck im Steuergerät zwischen 40 und 60 bar bleibt.

Das elektrohydraulische Steuergerät verfügt über acht Regelventile. Die Ventile N433, N434, N437 und N438 betätigen die Schaltgabeln, die in die Zahnräder auf den Ausgangswellen eingreifen. Die Regelventile N435 und N439 betätigen beide Kupplungen. Die Ventile N436 und N440 regeln die erforderlichen Systemdrücke in den beiden Getriebehälften:

Das Getriebesteuergerät im Detail

Sensor Funktion
G182 Drehzahlsensor Getriebeeingangswelle
G270 Drucksensor für den Hydraulikdruck des Getriebes
G487 Positionserkennungssensor für die Schaltgabel für den 2. und 4. Gang
G488 Positionserkennungssensor für die Schaltgabel für den 1. und 3. Gang
G489 Positionserkennungssensor für die Schaltgabel für den 5. und 7. Gang
G490 Positionserkennungssensor für die Schaltgabel für den 6. und Rückwärtsgang
G510 Temperatursensor Getriebeöl in elektronischem Steuergerät
G612 Drehzahlsensor für Eingangswelle 2
G617 Kupplungswegesensor für Kupplung K1
G618 Kupplungswegesensor für Kupplung K2
G632 Drehzahlsensor für Eingangswelle 1

Um der Mechatronik die notwendigen Informationen zur Verfügung zu stellen, erhält die TCU Informationen von diversen Sensoren. Die nebenstehende Übersicht zeigt, welche Informationen im Einzelnen empfangen werden. Fast alle diese Sensoren sind in die Mechatronik integriert. Nur der Drehzahlsensor G182 befindet sich außerhalb der Mechatronik.

Die TCU erhält nicht nur die notwendigen Informationen von eigenen Sensoren, sondern tauscht auch Informationen über CAN mit den verschiedenen Messund Regelgeräten im Fahrzeug aus:

  • E313-Wählhebel
  • J104-ABS (mit EDL) Steuergerät
  • J248-Steuergerät Diesel-Direkteinspritzung
  • J285-Steuergerät mit Display Armaturentafel
  • J453-Steuergerät für Multifunktionslenkrad
  • J519-Steuergerät elektrische Installation
  • J527-Steuergerät für Lenksäulenelektronik
  • J533-Diagnoseschnittstelle für Datenbus
  • J623-Motorsteuergerät für Dieselmotoren