Bremsflüssigkeit: Warum das Wechseln und der richtige Typ für das ABS-System so wichtig sind

Jeder Autoliebhaber hat eine Flasche davon im Schuppen: Bremsflüssigkeit. Die Flüssigkeit, die eigentlich immer auf Glykolether basiert, wird von Werkstätten in großer Zahl gekauft. Und zum Glück! Bremsflüssigkeit kann eine sehr störende Nebenwirkung auf das Bremssystem haben, wobei das ABS-systeem nicht unbeschadet aus diesem Kampf herauskommt. Wie das geht, lesen Sie hier!

Verschiedene Arten von Bremsflüssigkeit

Wie bereits erwähnt, basieren fast alle Bremsflüssigkeiten auf Glykolether. In der Vergangenheit wurden jedoch auch verschiedene Flüssigkeiten auf Mineral- oder Silikonbasis vermarktet. Zum Beispiel führte Citroën 1966 die Bremsflüssigkeit LHM (Liquide Hydraulique Minéral) ein. Leider stellte sich später heraus, dass diese Flüssigkeit innere Korrosion im Bremssystem verursachte. Silikonbremsflüssigkeit wurde daher als Teil des DOT-Standards eingeführt. Der DOT-Name leitet sich auch vom Namen des US-Bundesverkehrsministeriums ab. Dies wird als „Department of Transportation“ bezeichnet.

Die Vor- und Nachteile von Glykol- und Silikonbremsflüssigkeit

Diese sogenannte DOT 5-Bremsflüssigkeit (auf Silikonbasis) hatte gegenüber dem älteren DOT 4 (auf Mineralbasis) den großen Vorteil, dass sie einen viel höheren Siedepunkt hatte. Der Trockensiedepunkt stieg von 230 ° C auf 260 ° C und der Nasssiedepunkt von 155 ° C auf 180 ° C. Diese DOT 5-Bremsflüssigkeit hatte jedoch eine Reihe wichtiger Nachteile. Aufgrund seiner Eigenschaften ist eine Bremsflüssigkeit auf Silikonbasis daher für Fahrzeuge mit ABS-System nicht optimal. Und nun, da alle europäischen Autos seit 2004 über ein ABS-System verfügen müssen, war Silikon nicht die beste Idee. Diese Art von Bremsflüssigkeit wird heutzutage eigentlich nur noch im Motorsport eingesetzt. Ein weiterer wichtiger Nachteil einer Bremsflüssigkeit auf Silikonbasis besteht darin, dass sie "komprimierbarer" ist. Dadurch fühlt sich das Bremspedal schwammiger an.

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Wie auch immer, warum überhaupt Silikonbremsflüssigkeit entwickeln? Was ist mit der bewährten "Glykol" -Bremsflüssigkeit? Die Antwort liegt in den chemischen Eigenschaften dieser Flüssigkeit. Glykolether-Bremsflüssigkeit wie DOT 4 und das noch ältere DOT 3 sind hygroskopisch, während eine Silikonbremsflüssigkeit wie DOT 5 hydrophob ist. Dies bedeutet, dass Glykolether-Bremsflüssigkeit Feuchtigkeit anzieht, die sich dann mit der Flüssigkeit vermischt. Langsam aber sicher trübt sich die Bremsflüssigkeit und ein zunehmender Anteil besteht aus Wasser. Das verursacht auch die Korrosion im System. Und da Wasser bei 100 ° C einen viel niedrigeren Siedepunkt als Bremsflüssigkeit hat, besteht auch die Möglichkeit, dass die Bremsen kochen!

DOT 5.1 und Bremsflüssigkeit wechseln

Also zurück zum Zeichenbrett. Denn wie können Sie die Vorteile eines höheren Siedepunkts in einer Glykolether-Bremsflüssigkeit nutzen? Die Lösung wurde unter dem Namen DOT 5.1 Bremsflüssigkeit geführt. Im Gegensatz zu DOT 5 kann diese Bremsflüssigkeit in Kombination mit ABS-Systemen eingesetzt werden. Apropos ABS-System: Die Bremsflüssigkeit DOT 5.1 hat den wichtigen Vorteil, dass sie über einen weiten Temperaturbereich eine konstante und niedrige Viskosität beibehält. Diese konstante Viskosität ist beispielsweise für den Betrieb der ABS- und ESP-Systeme sehr wichtig, damit die Ventile im System bei Bedarf schnell reagieren können. Darüber hinaus hat die DOT 5.1-Bremsflüssigkeit ebenso wie die DOT 5-Bremsflüssigkeit einen viel höheren Siedepunkt als DOT 4. Diese Bremsflüssigkeit ist daher langlebiger. Für diese DOT 3- und DOT 4-Bremsflüssigkeit ist es sehr wichtig, sie mindestens alle zwei Jahre zu wechseln, während Sie mit DOT 5.1-Bremsflüssigkeit in der Regel etwas länger fahren können.

Aber auch dabei: Vorsicht! Veraltete Bremsflüssigkeit wird trüb und kann daher das gesamte Bremssystem ernsthaft beeinträchtigen. Das ABS-System ist auch ein wichtiger Bestandteil davon. Jeden Tag kommen ABS-Einheiten herein, die sich aufgrund von getrübter Bremsflüssigkeit vollständig verklemmt haben. Dies bedeutet, dass die hydraulischen und elektronischen Komponenten nicht mehr reagieren können, wenn eine abrupte Bremswirkung ausgeführt wird. Deshalb werden die ABS-Einheiten bei unserem Überholungsprozess immer gespült: Bei unserer Spülmaschine wird die gesamte ABS-Einheit "gespült", so dass die gesamte verbleibende Bremsflüssigkeit aus dem Teil entfernt wird. Auf diese Weise kann das Auto wirklich mit vollen hundert Prozent einen Neuanfang starten.